Hier habe ich wieder eine Kurzgeschichte, sie stammt aus einem Kurzgeschichten-Duell, an dem ich im Dezember teilgenommen und den ersten Platz (von dreien) belegt habe. Die Vorgabe war ein Bild, das ich hier mit freundlicher Genehmigung des Künstlers einstellen darf. Es geht um einen depressiven Detektiv und eine Femme fatale, und ach ja, es sind Fische 😀

Viel Spaß damit!

 

© Nürock

Die Versuchung

Sonnenlicht dringt durch das Wasser, malt Kringel auf den Sandboden und lässt die Korallen in ihren schönsten Farben leuchten. Ein wunderschöner Tag in Fischhausen, könnte man denken. Doch nicht für mich. Ich kann diese allgegenwärtige gute Laune nur schlecht ertragen.

Grummelnd wende ich mich vom Fenster meiner Unterwasserdetektei ab und überlege, ob ich schon Feierabend machen kann. Meine Flossen zittern. Wenn ich zuhause die Algenvorhänge fest genug zuziehe, kann ich das Elend vielleicht draußen aussperren. Ein Kunde kommt heute wohl sowieso nicht mehr. Ja, das werde ich tun.

Kurz entschlossen schwimme ich zum Ausgang und pralle völlig unerwartet gegen einen glatten Körper. Ein überraschter Laut ertönt, dann zwitschert eine Frauenstimme los: „Detektiv Minimal, ein Glück, dass ich Sie noch antreffe!“

Ich schüttle den Kopf, um wieder klarzuwerden und schaue sie an. Hui, wenn ich nicht ein Gentlefisch wäre, ich hätte laut gepfiffen! Knallrote Schuppen mit einem eleganten schwarzen Streifen funkeln mich an, und die Kurven sind haargenau an den richtigen Stellen. Ich zwinge meinen Blick in ihr Gesicht. Ihre großen schönen Augen sind aufgerissen und sie sieht mich flehend an. „Sie müssen mir unbedingt helfen!“

Ich erinnere mich wieder an meinen Namen, meinen Beruf und mein beschissenes Leben, und weiche von ihr zurück, um den Anstand zu wahren. „Entschuldigung, die Dame, ich war etwas in Eile.“

„Oh!“ Ihr roter Mund rundet sich überrascht. „Haben Sie einen dringenden Termin? Ich möchte Sie nicht aufhalten.“

„Nein nein“, beeile ich mich zu sagen und gebe mir in Gedanken selbst eine Kopfnuss für meine Unbedachtheit. „Kommen Sie herein. Wie kann ich Ihnen helfen, Lady?“

Sie schwimmt zum Fenster und sieht nach draußen. „Was für eine wunderbare Aussicht Sie hier haben. Sie haben wirklich großes Glück gehabt bei diesem Bürostandort.“

Eigentlich finde ich, dass ich mit meinem Büro eigentlich eher großes Pech gehabt habe, aber ich sage nichts, sondern werfe ihrer mir zugedrehten Rückseite einen kritischen Blick zu. Sie druckst herum und will nicht so richtig mit der Sprache heraus rücken, was eigentlich ihr Problem ist. Das heißt … es geht ihr nah. Ich beschließe abzuwarten.

Als ich nicht antworte, schwimmt sie eine Kurve, um mich ansehen zu können. „Ich bin natürlich nicht hier, um mit Ihnen über die Aussicht zu plaudern“, sagte sie und seufzt.

Ich wusste es!

„Mein Name ist Fräulein König“, sagt sie. Und tatsächlich sieht ihre Rückenflosse ein bisschen aus wie eine Krone. Sie spricht weiter: „Ich … ähm … Bestimmt fragen Sie sich, warum ich Sie aufgesucht habe.“

Ich beschließe, nichts zu sagen, und sehe sie nur aufmerksam an. Das Zittern meiner Flossen unterdrücke ich.

„Tut mir leid, ich bin etwas außer mir.“ Ihre Flossen bewegen sich hektisch im Wasser, und bringen ihren Duft zu mir. Sie riecht sehr weiblich und … gefährlich. Gefährlich? „Mein Verlobter ist verschwunden“, sagt sie da und damit hat sie meine volle Aufmerksamkeit. Vergessen sind alle Düfte. Das ist doch etwas, womit ich arbeiten kann.

„Ihr Verlobter? Wie heißt er?“

„Oh, Entschuldigung. Natürlich. Herr Rotschnabel.“

Ich versuche, mir mein Erstaunen nicht anmerken zu lassen. Es gibt so einige Gerüchte über einen Fisch namens Rotschnabel. Wenn man ihnen Glauben schenken will, steht er in enger Verbindung mit der Unterwelt von Fischhausen und ist groß im Geschäft mit Schlammalgen. So sicher bin ich da aber nicht, wenn man hierbei zu genau nachfragt, landet man schneller als man schauen kann an der Angel eines Menschen. Nicht freiwillig, versteht sich. Außerdem gehört ihm der Club ‚Korallentempel‘.

„Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?“, frage ich.

„Gestern“, sagt sie. „Wir haben den Abend zusammen verbracht, doch dann musste er gehen, weil er zu einem Notfall in den Club gerufen wurde.“

„Hm“, sage ich und schwimme nachdenklich im Kreis. „Haben Sie dort schon mal nachgesehen?“

„Nein“, flüstert sie und sieht mich mit weitaufgerissenen Augen an. „Ich bin doch nur eine Frau. Was kann ich schon ausrichten? Aber ich habe ein schrecklich schlechtes Gefühl. Ihm ist bestimmt etwas passiert. Er wollte danach wieder zu mir kommen, um das fortzusetzen, was wir begonnen haben“, sie wirft mir unter gesenkten Lidern einen Blick zu und mir wird auf einmal sehr heiß, „aber er kam nicht. Und nachdem ich bis vorhin abgewartet habe, habe ich mich umgehört und beschlossen, mich an den besten Fisch für diesen Auftrag zu wenden: Sie.“

„Oh“, sage ich, gegen meinen Willen bin ich geschmeichelt und ich spüre, wie sich meine Lippen zu einem Lächeln verziehen. Hoffentlich sehe ich nicht so dämlich aus, wie ich mich gerade fühle. „Ich werde mich umgehend dort umschauen gehen. Sicher ist ihr Verlobter schneller wieder bei Ihnen, als Sie schauen können.“

„Danke“, haucht sie und schwimmt sehr nah an mich heran. Nicht, dass es mir sehr unangenehm wäre. Hat sich das Wasser um uns herum erhitzt?

„Sie sind wirklich mein Held.“ Ihre Flosse streift mich beiläufig, und plötzlich muss ich mich beeilen, sie nach draußen zu komplementieren und mich auf den Weg zu machen, um ihren Verlobten zu suchen.

Der Club liegt etwas abseits von Fischhausen. Ich bin mir noch nicht so sicher, was ich dort tun soll. Was ist, wenn ich hinkomme, und keiner ist da? Vielleicht ist ihr Verlobter mit einer anderen durchgebrannt. Bei ihrem Aussehen würde mich das wirklich wundern, aber die Fische tun schon merkwürdige Dinge.

Ich war noch nie hier, ich bin ja nicht so der Typ für Clubs. Kritisch schaue ich an der Außenfassade hoch, ein riesiger Stein mit vielen Höhlen, der mit vielen Einschlüssen von Katzengold geheimnisvoll vor sich hinglitzert. Nachts, wenn der Schein von Mond und Sternen darauf fällt, verzerrt durch das Wasser, sieht er bestimmt prunkvoll aus.

Jetzt, wenn die untergehende Sonne darauf scheint, kann man ihn kaum übersehen, so hell strahlt er. Genau der richtige Ort für mich mit meiner miesen Laune. Nicht.

Vor mich hin grummelnd schwimme ich näher.

„Hallo? Herr Rotschnabel?“ Keine Antwort. Herr Rotschnabel hat sich vielleicht schon mit seiner Geliebten abgesetzt. Schön weit weg, mit dem ganzen Erlös aus seinen Schlammalgen-Geschäften. Und sie ist hier und wartet auf ihn, und er kommt nicht zurück. Wie tragisch. Vielleicht braucht sie einen starken Fisch, an dem sie sich anschmiegen kann. Ich zwinge meine Gedanken zurück zu meinem Auftrag. Nicht träumen. Tun.

Vor mir ist der Eingangstunnel, ich schwimme vorsichtig hinein. „Hallo? Ist da jemand?“ Und plötzlich kann ich den Blutgeruch im Wasser wahrnehmen. „Herr Rotschnabel?“ Auf einmal habe ich ein ganz mieses Gefühl. Wirklich, wirklich mies.

Er schwebt mitten in der großen Halle über der Tanzfläche im Wasser. Seine Augen sind offen und starren blicklos vor sich hin. Sein Bauch zeigt nach oben. Und sein Körper… Über und über mit brutalen Bissspuren überseht. Obwohl ich öfter an Tatorte komme, muss ich einen Anflug von Übelkeit unterdrücken. Trotzdem schwimme ich noch näher heran. Das Blut riecht nicht mehr frisch, aber auch nicht allzu alt. Fräulein König hatte mir erzählt, dass er abends wegging und dann nicht mehr wieder kam. Wahrscheinlich ist er nicht so lange danach dann hier gestorben. Ich rücke etwas näher und sehe mir die Bissspuren genauer an. Ich kenne nur noch einen, der solche Zähne hat, seit sein Vater gestorben ist: Giftfisch.

Ich schlucke und zwinge mich, noch genauer hinzusehen. Meine Flossen zittern, doch ich ignoriere es. Hier ist niemand außer Rotschnabel. Und der kann es nicht mehr sehen. Ich sehe mir die Bisse genau an. Wenn er das wirklich war, wieso hat er ihn dann an einem Stück gelassen? Normalerweise zerfetzt er sein Opfer richtiggehend, das weiß ich genau. Ich habe es schließlich schon einmal gesehen, und darüber möchte ich nicht genauer nachdenken. Ihre schönen Augen, ihr gebrochener Blick. Meine Flossen zittern heftiger. Wenn ich doch nur… Nein. Ich muss stark bleiben.

Ich schwimme vorsichtig um Rotschnabel herum, er dreht sich ein bisschen, weil ich das Wasser um ihn herum in Bewegung bringe. Seine Seitenflosse öffnet sich etwas, und ich stutze. Was ist das denn?

Wenig später bin ich an Rotschnabels Residenz angekommen. Sie liegt von einem wunderschönen Garten aus verschiedensten Wasserpflanzen und Steinen umgeben im Herzen von Fischhausen. Ich schwimme näher an die riesige Koralle, in der er und seine Verlobte laut ihr wohnen. „Fräulein König?“

Da kommt sie, ihre großen Augen strahlen mich hoffnungsvoll an, werden dann jedoch schnell tieftraurig. „Oh, Sie haben ihn nicht gefunden. Schade. Wo kann er nur sein?“

Ich lasse sie nicht aus den Augen. „Doch“, sage ich dann. „Ich habe Ihren Verlobten gefunden.“

„Aber…“ Sie sieht mich flehend an. „Wo ist er denn dann?“

Ich seufze. Diese Momente hasse ich. Beinahe noch mehr als mein Leben. „Ich muss Ihnen leider sagen, dass Ihr Verlobter nicht mehr am Leben ist“, sage ich und bemühe mich um einen ruhigen, mitfühlenden Tonfall.

„Was???“ Ihr Mund ist weit aufgerissen.

„Sie sind gar nicht schlecht“, sage ich, „und beinahe hätte ich Ihnen die Geschichte abgekauft. Leider können Sie nicht wissen, dass ich genau weiß, wie die Wunden aussehen, die die Zähne von Giftfisch schlagen. Und die Wunden an Ihrem Verlobten sehen nicht so aus. Der Versuch war gut. Aber der Eintrittswinkel war falsch, und er zerreißt sein Opfer. Nicht so, wie es bei Herrn Goldschnabel ist. Nein. Ich denke, der Täter war jemand anders. Und wenn ich so darüber nachdenke, was ich unter seiner Seitenflosse gesehen habe, dann bin ich mir fast sicher, er ist hier und schwimmt gerade mir gegenüber.“

Plötzlich ist sie neben mir und presst einen der beiden Giftstachel an meine Seite, die sie normalerweise verborgen in beiden Flossen trägt.

Sie haben also mein Geheimnis gelüftet“, zischt sie. „Und was hält mich nun noch davon ab, mit Ihnen dasselbe zu tun wie mit dem Schlappfisch von Verlobten?“

Ich lache und bin froh, dass ich nicht so nervös klinge wie ich mich fühle. „Nur zu“, sage ich. „Dann habe ich das Leben hier wenigstens hinter mir. Mich hält hier nichts mehr.“

Sie rückt näher und ich spüre, wir ihr Stachel über meine Schuppen rutscht. Das Geräusch lässt mein Blut beinahe gefrieren, doch ich schließe die Augen und warte auf den Schmerz und die süße Schwärze.

Doch nichts dergleichen passiert. Stattdessen lacht sie. Wieder weht mir ihr Duft in die Nase. Gefahr. Habe ich mich doch nicht getäuscht vorhin. Auf meine Instinkte kann ich mich eben doch verlassen.

„Das würde Ihnen so passen, mein Lieber.“ Der Druck des Stachels an meiner Seite bleibt unverändert, doch sie schmiegt sich mit ihrer Seite näher an mich. „Ich bin stolz auf Sie. Sie haben bewiesen, dass die Gerüchte, die ich über Sie gehört habe, richtig sind. Sie sind schlau, und Sie haben gute Instinkte.“ Etwas raschelt, und der Stachel verschwindet wieder in ihrer Flosse.

Ich öffne verwundert die Augen und sehe sie an. „Was wollen Sie von mir?“, frage ich.

Wieder lacht sie dieses tiefe, kehlige, zufriedene Lachen. „Ich möchte Ihnen ein Angebot machen“, sagt sie. „Was wissen Sie über die Geschäfte meines Verlobten?“

„Ähm“, sage ich möglichst schwammig. „Nur, was man so hört.“ Ich muss vorsichtig sein, bis ich weiß, was sie von mir möchte.

„Ach, kommen Sie schon.“ Ihre Flosse streicht an meiner Seite entlang. Eigentlich eine sinnliche Berührung, wenn ich nicht gerade erst herausgefunden hätte, was sich in ihr verbirgt. „Na gut. Ich kann verstehen, wenn Sie mir nicht vertrauen. Sie sind ein intelligenter Fisch, und Sie werden sich sicher den einen oder anderen Reim auf die Gerüchte um den Club gemacht haben. Mein Verlobter, nein“, sie lächelt schnell, „mein Ex-Verlobter war das Oberhaupt der Fischhausener Unterwelt. Sie wissen schon. Glücksspiele, Prostitution, Schlammalgenhandel.“

Sie wartet anscheinend auf eine Reaktion von mir, doch ich lasse mir nichts anmerken.

„Also sehr überrascht sehen Sie mir nicht aus“, sagt sie und zwinkert mir zu. Ja, sie ist gut.

„Ich wollte, dass er mich an seinen Geschäften teilhaben lässt“, spricht sie weiter. „Er war jedoch abgeneigt, sich mit einer Frau in dieser Hinsicht zu verbinden. Einer anderen Verbindung war er nicht so abgeneigt.“

„Die Verlobung“, entfährt es mir.

„Ja“, sagt sie einfach. „Ich habe gewartet, bis er sein Testament zu meinen Gunsten geändert hat, und dann wollte ich ihn so schnell wie nur möglich loswerden.“ Sie schwimmt ein Stück von mir weg, um mich besser ansehen zu können.

„Aber was ist Ihnen an dieser Position so wichtig?“, frage ich verwirrt. „Wichtig genug, dass Sie einen Mord begehen?“

Sie macht eine abschätzige Mundbewegung. „Macht“, sagt sie. „Geld. Und genug Schlammalgen für mich.“

Meine Flossen beginnen wieder zu zittern, und ich presse sie an meine Seiten, um die Bewegung zu verbergen. Hat sie es gesehen?

„Und da kamen Sie ins Spiel“, sagt sie, und ich kann ihre Mimik nicht deuten. „Erst war mein Plan, Sie als Alibi zu nutzen. Warum sollte die sich sorgende Verlobte einen Detektiv engagieren, um ihren verschwundenen Mann zu suchen? Doch je mehr ich über Sie nachforschte, desto interessanter fand ich Sie. Tragisches Erlebnis in der Vergangenheit. Sehr tragisch.“ Ihre Augen gleiten über mich, und ich bemühe mich, mir mein tiefes Erschrecken nicht zu sehr anmerken zu lassen. Woher weiß sie das? „Dieses Ereignis hat mich auf die Tatwaffe gebracht“, sagt sie. Sie wusste, dass ich schon mal diese Wunden gesehen hatte und entscheiden konnte, ob sie echt waren. Sie hatte all das geplant.

„Die Zähne von Giftfisch senior“, krächze ich. Meine Stimme will nicht mehr richtig funktionieren.

„Ja“, sagt sie. „Ich habe sie in einer Nacht- und Nebelaktion vom Fischfriedhof geholt. Wenn mein ursprünglicher Plan funktioniert hätte und Ihnen nicht aufgefallen wäre, dass die Bisse unecht sind, wäre es auch nicht schlecht gewesen. Aber insgeheim habe ich darauf gehofft, dass Sie es verstehen. Und nun sind Sie hier.“ Der Blick, den sie mir unter ihren schweren Lidern zuwirft, macht mich ganz schwach.

„Und was…“ Meine Stimme versagt und ich muss mich räuspern. „Und was möchten Sie nun von mir?“

Wieder streicht ihre Flosse an meiner Seite entlang. „Ich brauche Ihre Unterstützung“, haucht sie. „Ich glaube, mit Ihrem Scharfsinn und meinem Charme wären wir unschlagbar.“

Meine Flossen zittern heftiger, und ich kann es nicht mehr unterdrücken. Ihr Blick ruht kurz auf ihnen, dann sieht sie mir tief in die Augen. „Und für Ihr Schlammalgen-Problem hätten wir so auch eine ganz einfache Lösung“, sagt sie.

Ich reiße überrascht die Augen auf.

Sie lacht, als sie mein Erstaunen sieht. „Na kommen Sie“, sagt sie. „Hatte ich Ihnen nicht gesagt, dass der komplette Schlammalgen-Handel über meinen Ex-Verlobten lief? Sie glauben doch nicht, dass Sie dieses Geheimnis vor mir verborgen halten könnten. Obwohl.. Die Entzugserscheinungen können Sie recht gut verbergen.“ Sie schwimmt dichter an mich heran. „Fragt sich nur, ob Sie das auch wollen.“

Ich merke, wie meine Flossen sich immer hektischer durchs Wasser bewegen. Meint sie ihr Angebot ernst? Was sollte sie mit mir wollen? Braucht sie mich wirklich als Berater? Aber sie scheint doch selbst ein Talent für ausgeklügelte Pläne zu haben.

Andererseits… Sie ist wirklich sehr schön. Gefährlich, aber schön. Und wollte ich nicht eine Änderung in meinem tristen Leben haben? Und sie hat Recht, was mein Schlammalgen-Problem betrifft. Damit hätte ich es gelöst. Zumindest irgendwie. Natürlich kann es passieren, dass sie mich reinlegt? Aber, mal ganz ehrlich, was habe ich schon zu verlieren? Jede Änderung zu meinem jetzigen Zustand ist positiv. Komme, was wolle.

Ich sauge tief Wasser in meine Kiemen, dann reiche ich ihr meine Flosse. „Gut“, sage ich.

Sie lächelt mich erfreut an, und ihre Augen glänzen verheißungsvoll.